Das Material der Zukunft
Kunststoffe sind vielseitig und bieten deshalb ein enormes Potenzial – auch beim Klimaschutz. Sie werden jedoch größtenteils aus fossilen Rohstoffen hergestellt und nach ihrer Nutzung noch zu selten recycelt oder anderweitig im Kreis geführt. Außerdem stellt Plastikmüll in der Umwelt ein großes Problem dar. Das soll sich ändern. Die Chemie arbeitet bereits an einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe.
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Kunststoffe können gezielt für bestimmte Aufgaben designt werden und finden dementsprechend Anwendung in ganz unterschiedlichen Bereichen. In vielen Fällen resultieren die unbestrittenen Vorteile eines Produkts (z. B. seine Langlebigkeit oder geringes Gewicht) aus der Tatsache, dass es aus Kunststoffen gefertigt ist. Weil Kunststoffe mechanisch äußerst belastbar, korrosions- und witterungsbeständig oder elektrisch isolierend sein können, machen sie viele Produkte sicherer.
Ein Aspekt ist bei der Bewertung von Kunststoffen nicht ganz so geläufig: Sie helfen dabei, Ressourcen zu schonen, und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz. Denn viele klimafreundliche Lösungen und Produkte beruhen auf Kunststoffen. Das betrifft den Einsatz zur Gewinnung erneuerbarer Energien, wie etwa die Windkraftanlagen mit ihren Rotorblättern. Hinzu kommen etliche Produkte, die wir täglich nutzen und dem Klimaschutz dienen: Dazu zählen zum Beispiel Leichtbaumaterialien, die den Verbrauch und den CO2-Ausstoß von Autos und Flugzeugen durch Gewichtsersparnis reduzieren, sowie Wärmedämmung, die den Energiehunger von Gebäuden, aber auch Kühl- und Gefrierschränken mindert.
Unbestrittener Nutzen – unübersehbare Probleme
Doch auch die Erfolgsgeschichte der Kunststoffe hat unrunde Momente und stellt uns vor neue Aufgaben. Dessen ist sich auch die chemische Industrie bewusst. Vor allem zwei Aspekte des Kunststoffeinsatzes sieht die Branche als verbesserungswürdig an:
- die Verschmutzung der Umwelt durch Plastikmüll,
- den Bedarf an fossilen Ressourcen für die Kunststoffherstellung und die daraus resultierenden CO2-Emissionen
Nicht das Material ist das Problem
Trotz dieser problematischen Aspekte kann eine pauschale Verurteilung von Kunststoffen nicht die Lösung sein. Denn nicht im Material liegt das Problem, sondern in dessen Handling. Kunststoffe müssen konsequenter im Kreislauf gehalten werden durch verstärktes Recycling und andere innovative Methoden. In Deutschland und weltweit.
Oberstes Ziel muss die konsequente und nachhaltige Stärkung einer effizienten und wirksamen Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen sein!
Sprechen Sie Kunststoff?
Kunststoffe heißen oft zum Verwechseln ähnlich. Warum ist das so?
Kunststoffe bestehen aus Polymeren, d. h. aus vielen miteinander verbundenen Bausteinen, den Makromolekülen. Auf diese vielen Moleküle weist die namengebende Silbe „Poly“ hin. Sie stammt aus dem Griechischen und heißt „viel“. Lernen Sie mit unserer Slotmaschine spielerisch die bekanntesten Vertreter der Familie Poly kennen.
Die Branche arbeitet an Lösungen
Die chemische Industrie handelt bereits mit Nachdruck. Als Schlüsselindustrie für andere Branchen entwickelt sie Lösungen für eine bessere Kreislaufführung von Kunststoffen. Voraussetzung dafür ist die Verbreiterung der Rohstoffbasis in der Kunststoffherstellung, die den verstärkten Einsatz von Rohstoffen wie Kunststoffabfällen, nachwachsenden Rohstoffen und auch CO2 vorsieht.
Eine Aufgabe dieses Ausmaßes lässt sich nur gemeinsam bewerkstelligen. Die Chemie arbeitet im Schulterschluss mit allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette. Denn eine nachhaltige Kunststoffwirtschaft bezieht auch Aspekte ein, die weit vor und nach der Produktnutzung durch den Verbraucher liegen: von der Rohstoffquelle und der Gestaltung der Kunststoffprodukte über das bessere Sammeln und Sortieren der Plastikabfälle bis hin zu modernen und zukunftsfähigen Recyclingverfahren.
Diese grundlegende Transformation der Kunststoffindustrie kann nicht über Nacht gelingen. Sie braucht Zeit. Ihr Erfolg hängt darüber hinaus auch von Faktoren ab, die außerhalb der Chemiebranche liegen. Gemeint sind damit andere Industriezweige, die Gesellschaft und – keinesfalls zu vernachlässigen – die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die die Politik definiert.